Sein ist die Zeit und die Ewigkeit!

Sein ist die Zeit und die Ewigkeit! (Osterliturgie)

Wir Christen leben auch in und mit der Zeit. So brauchen wir auch gewisse Strukturen und dazu gehört das Kirchenjahr. Es ist eine festgelegte, jährlich wiederkehrende Abfolge katholischer Feste und Festzeiten. Die Grundstruktur des Kirchenjahres ist auf die Sonntage gebaut, denn die Ur-Christen feierten den Sonntag als den Tag, an dem Jesus von den Toten auferstanden ist. Im Laufe der Jahrhunderte kamen dann mehr und mehr Feiertage hinzu: im zweiten Jahrhundert Ostern und einige Gedenktage an Heilige. Im vierten Jahrhundert Weihnachten, im 13. Jahrhundert Fronleichnam. Und mit der Verehrung Mariens wurde auch das Marienfest immer beliebter. Im 20. Jahrhundert nahm man mehr und mehr Themen mit besonderen Anliegen in das Kirchenjahr auf, zum Beispiel das Erntedankfest, den Barmherzigkeitssonntag oder den Familiensonntag. 1969 erfolgte dann die Grundordnung des Kirchenjahres, wie wir sie heute kennen. Das Kirchenjahr folgt also einer festen Struktur, einem gemeinsamen Rhythmus. Das Kirchenjahr beginnt aber nicht an einem fixen Datum (das Kalenderjahr am 1.01.), sondern immer am ersten Sonntag im Advent, und endet am Christkönigsonntag. Das Kirchenjahr gliedert sich grob in drei Abschnitte, die tragenden Säulen des Kirchenjahres: Den weihnachtlichen Festkreis, den Osterfestkreis und die Zeit im Jahreskreis. Und genau diese dritte Periode mit ihren rund 30 Wochen beginnt jetzt.

Die Zeit im Jahreskreis erstreckt sich auf die Wochen nach dem Fest der Taufe Jesu (dem Sonntag nach dem 6. Jänner) bis Aschermittwoch und dann wieder nach Pfingsten bis zum ersten Adventsonntag. Den jeweiligen Festzeiten und Tagen sind bestimmte liturgische Farben zugeordnet. Jeder Feiertag und jede Zeit im Kirchenjahr hat eine eigene Farbe. Die jeweilige Farbe findet sich im Gewand des Priesters, schmückt den Altar und die Kanzel. Violett, weiß, rot und grün: Diese Farben haben ihre ganz eigene Bedeutung und sollen jeweils eine bestimmte Stimmung ausdrücken. In unserem Fall ist die liturgische Farbe Grün. Grün als Zeichen steht für Hoffnung und Wachstum gilt auch im Glauben als liturgische Alltagsfarbe.

Die Leseordnung der Zeit im Jahreskreis folgt an den Wochentagen den Lesejahren I und II – im laufenden Jahr haben wir das Lesejahr I, an den Sonntagen den Lesejahren A, B und C – wir sind im Lesejahr C.

Tage im Jahreskreis können jederzeit von der Feier eines Hochfestes, Festes, eines gebotenen oder nichtgebotenen Gedenktages verdrängt werden, die Sonntage im Jahreskreis dagegen nur von einem Herrenfest oder einem Hochfest.

P. Kazimierz Starzyk

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