Gedanken zum Nach.denken von Alfred Dietmaier, pens. Arzt und Pfarrgemeinderat

Christi Himmelfahrt ist das Fest des Abschieds Jesu aus unserer sichtbaren Welt.
Jesu menschliches Leben war bewegt und endete dramatisch. Er erlebte bei seinen Zeitgenossen Reichtum und Ansehen, er begegnete auf seinen Wegen immer wieder leidenden, an den Rand gedrängte Menschen.
Wir können in den biblischen Berichten das zeitlos Alltägliche wiedererkennen, aber auch Zeichen für das Außergewöhnliche: wie Kranke durch Jesus gesund wurden und Tote wieder lebendig, wie Blinde sehen und Taube plötzlich wieder reden konnten. Jesus erwirkte lebensverändernde Hilfe.
Es ist sinnvoll, für Veränderungen bereit zu sein. Je früher und offener wir uns dieser Wirklichkeit stellen, umso eher werden wir Unerwartetes und Unvorhergesehenes annehmen können. Jeder weiß, wie schwierig es ist, Gewohntes loszulassen.
Im Älterwerden wurde ich zu einem aufmerksameren Beobachter meines Lebensumfelds- wie Menschen mit allen möglichen Einschränkungen und Verlusten sehr unterschiedlich umgingen. Geduldiges Annehmen bis zum vorwurfsvollen Schuldsuchen war alles dabei.
Jesus ist für mich nun zum Ankerplatz geworden, weil er selbst die Höhen und Tiefen einer menschlichen Existenz kennengelernt hatte. Begrenzung und Ohnmacht waren ebenso dabei. Trotz aufkeimender Zweifel vertraute Jesus immer seinem/unserem Vater, immer wieder suchte er Zeiten zum Gebet.
Abschiede wecken Erinnerungen, aber sie eröffnen neue Horizonte. Jesus schenkt uns Begeisterung, zeigt uns seine Wege und geht immer mit uns- auch wenn wir ihn nicht immer erkennen.
Bis heute weht Gottes Geist! Mit ihm gibt es für uns deshalb keine Flaute!
