… Gedanken von Alfred Dietmaier, pens. Arzt und Pfarrgemeinderat …
„Ich danke meinem Schutzengel“ oder „Schwein gehabt“ – welche Anschauung vom Leben haben wir Christen? Wenn unser Leben ein Geschenk Gottes ist, werden wir dem „Geber aller Gaben“ für den Schutzengel danken, den er uns Tag für Tag zur Seite stellt.
Lassen wir das verkitscht Erscheinende weg, dann bleiben in unserem Sprachgebrauch immer noch Engel oder der Himmel im Spiel. Wie sonst könnte man das Außergewöhnliche, das wundersam Hilfreiche umschreiben, das immer wieder im Alltag passiert?
Wenn uns ein Mensch in seiner unerwarteten, fürsorgenden Achtsamkeit wie ein Engel erscheint, dann macht uns ein derartiges Verhalten perplex, weil wir es kaum glauben können, dass es so etwas geben kann.
Ähnlich denken wir, wenn wir jemanden wie vom Himmel geschickt betrachten, weil z.B. eine Unterstützung überraschend und unerwartet hilfreich erfahren.
Die gelben Engel des Pannendienstes kommen in Notfall sogar angeflogen, und manchmal wird der Engel auch zu einem Kosewort für Menschen.
In biblischen Berichten hören wir 280 Mal von Engeln. Viele künstlerische Darstellungen haben über die Jahrhunderte unserer Vorstellungen von Engeln „beflügelt“.
Die gute Nachricht für uns: auch wir können zu Engeln für unsere Mitmenschen werden, wenn wir uns von Gottes Wort, von Jesu Beispiel erfassen lassen. Wir können das Wort Gottes glaubwürdig weitergeben, wir können in Jesu Namen in Wort und Tat Gutes tun- und wirken engelsgleich.
Die Verse von Dietrich Bonhoeffer aus dem KZ an seine Mutter sind sehr bekannt:
„Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“
Foto: Engeldarstellung in der Marienkirche-Hernals.