Gedanken von Alfred Dietmaier, pens. Arzt und Pfarrgemeinderat — zum Beginn der Karwoche —
Ähneln wir nicht den damals begeisterten, erwartungsvollen „Zu-Jublern“ von Jesus, wenn auch wir mitunter lautstark eine zeitgeistige „Verheutigung“ der Kirche fordern? Jesu Worte sind eine klare spirituelle Botschaft. Die Ansprüche seiner Fangemeinde orientieren sich allerdings oft an deren eigenen Wünschen. Was will ER – und was wollen WIR?
Jesus will uns aus Liebe dienen, und diese Haltung will er uns beispielhaft nahebringen.
Dem Bruder Platz machen (können)- des Anderen Last tragen (wollen)- egoistischen Versuchungen widerstehen (wollen)- der Liebe Entfaltung ermöglichen (können) – viele Optionen einer/ meiner Lebensgestaltung. Es ging Jesus nicht primär um Strukturfragen, sondern ausschließlich um die Liebe und Gerechtigkeit füreinander, untereinander- das ist Ursprung und Richtschnur. Ohne Wenn und Aber.
Im Blickkontakt mit Jesus werden wir demnächst wieder seine Opferbereitschaft für uns, seinen erlebten Verrat und seine Verlassenheit mitverfolgen. Unser Menschsein wird inmitten von Schwächen und Unbeständigkeiten dann gelingen, wenn wir uns bemühen, in Jesu Nähe zu bleiben und uns an seinem Beispiel zu orientieren.
Denn NUR ER weiß den Weg, wie wir in glaubender Zuversicht in seine gute Nachricht hineinwachsen können. Dann wollen wir auch unseren Mitmenschen von unserem Weg mit Jesus erzählen.
Die Kartage sind eine Zeit, unsere Geschwisterlichkeit mit Jesus neu zu beleben. Jesus hat uns eine überwältigende Zusage hinterlassen. BIS HEUTE.
Bei jedem Gottesdienst feiern wir unseren Glauben an seine Gegenwart mit Lob und Dank. In Jesu Nähe haben wir allen Grund zum Jubeln. Wenn wir in den Kartagen einmal unsere Luft anhalten und aufmerksam auf Jesus schauen und seinen Worten lauschen, könnte uns die Unterscheidung der Geister gelingen.