Meditative Gedanken zur Fastenzeit von Alfred Dietmaier, pens. Arzt und Pfarrgemeinderat
Frühling, die Zeit der Erneuerung! Körper und Geist können sich durch Reinigung und Entgiftung für das Jahr vorbereiten! Die Lust am bewussten Verzicht passt zum Trend der Wellness.
Freiwillig wollen sich Menschen von ihrem unnötigen Ballast befreien. Fasten und auch Pilgern werden als Auszeit inzwischen auch mit spirituellen Angeboten aufgebessert.
Papst Franziskus hat im Hinblick auf die vorösterliche Fastenzeit auch den Christen empfohlen, die persönliche „Reinigung“ ihres Geistes zu aktivieren. Es ist allerdings kein nützlicher Selbstzweck gemeint. Wir können in der Fastenzeit vermehrt auf Jesus hinhören und alles Unnötige weglassen, was unsere freie Sicht auf Gott beeinträchtigt. Führt mich, fragt Papst Franziskus, mein „Navi“ zu Gott – oder zu meinem
Ich?
Jesus sucht immer unsere Begegnung, ohne sich aufzudrängen. Er geht geduldig mit uns und wartet auf unseren ersten Schritt zu ihm.
Lassen wir uns in der kommenden Fastenzeit wieder mehr auf Gottes Wort ein, um uns in dieser Zeit der Gnade mit Gott und mit unseren Mitmenschen zu versöhnen.
Hören wir abschließend Jesus in der Bergpredigt (Mt 6,16–18 EU) : „Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler! Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haar und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“
Bild Karl Stockner, web-site der Diözese Graz