Dank an die Marienpfarre und die Redemptoristen für ihre Solidarität. Segen und Gruß zum Advent und zu Weihnachten!
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An P. Lorenz Voith – Marienpfarre – Wien-Hernals
Lieber Mitbruder, ich sende Dir herzliche Grüsse in der kalten Winterzeit. Ich mache es auch im Namen der ganzen Erzdiözese Lviv (UGCC): der Geistlichen, Ordensleute, Kurienmitarbeiter und zahlreichen Laien. Ich weiss, dass Du guten Kontakt zum Weihbischof Volodymyr Hrutsa hältst. Er berichtet mir regelmäßig davon.
Es ist uns wichtig, persönlich aus erster Hand für jede Hilfe für die Ukraine zu danken. So sind wir über die von Dir und Marienpfarre gesendete Spenden sehr dankbar. Damit können wir verschiedene pastoral-humanitäre Initiativen in der Erzdiözese Lviv unterstützen.
Die Kommunikation mit Dir liegt uns am Herzen, denn dabei erfahren wir immer wieder die Gemeinsamkeit unserer Werte, unseres Glaubens und ein gemeinsames Verständnis unserer Berufung in der Welt.
Zuallererst sind wir von existenziellen Hilfe Österreichs und der Weltgemeinschaft für die Opfer des Krieges sehr berührt. Die Gastfreundschaft gegenüber zahlreichen Ukrainern, die großzügigen Spenden, die Wohltätigkeitsinitiativen haben dazu beigetragen, Menschenleben zu retten und die in der Folge des Kriegen entstehende Traumatisierung zu verringern.
Die Kirche in der Ukraine bleibt treu ihrer Aufgabe und Berufung, die Menschen auf dem Weg zum Himmelreich zu begleiten. Neben dem pastoralen Dienst bleibt auch soziale Dimension ganz wichtig und aktuell.
Neben der Ersthilfe für Bedürftige liegt uns am Herzen die Problematik der Stabilisierung der ukrainischen Gesellschaft auf dem Weg zu einem normalen Leben: Wir organisieren persönliche Beratung, geistliche Rehazentren, psychologische Hilfe, Schulungen für die psychologische Selbsthilfe und Gruppen zur gegenseitigen Hilfe. Die Rehabilitation wird für mehrere Jahrzehnte ein der Hauptworte für die Ukraine sein. Daher hat die Bischofssynode der UGCC (September 2023) die Hauptaufgabe für die gesamte Kirche beschlossen: „Pastorale Begleitung der Kriegsopfer“.
Sogar unsere Friedhöfe sind zu einem Ort geworden, an dem das Leben selbst zu den Lebenden spricht, wo wir Beweise dafür sehen: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ (Johannes 15,13). Mit unserem Leiden wächst zugleich unsere Hoffnung auf die bessere Zukunft. Es für uns auch wichtig, mit Dir zu teilen, wie in Schmerzen des Krieges die Wunder des Glaubens und des Gebets geschehen.
Ich lade Dich nach Lviv ein, um mit eigenen Augen die Früchte unserer Zusammenarbeit zum Wohle der Menschen und der Evangelisierung zu sehen. Inmitten der Trauer wird die wirkende Kraft Gottes stark spürbar.
Ich wünsche Dir, Deinen Mitbrüdern und MitarbeiterInnen in der Marienpfarre eine besinnliche Adventszeit! Möge das Licht von Bethlehem Euch zur Weihnachtskrippe begleiten! Ich vereine mich mit Euch im Gebet, erbitte Gottes Segen und Schutz der Gottesmutter Maria auf dem Weg zum Weihnachtsfest!
Ihor (Voznyak), Erzbischof und Metropolit von Lviv (Lemberg)
Bild: Bischof Volodymyr mit Bischof Petro, beide Redemptoristen mit P. Voith vor der Marienkirche in Hernals (2022)