Ein spiritueller Impuls zum Thema von Alfred Dietmaier, pens. Arzt und Pfarrgemeinderat
Durch die Pandemie drängen sich vermehrt existenzielle Fragen in den Vordergrund. Bisher Selbstverständliches wie die persönliche Absicherung, ein Arbeitsplatz, die Lebensplanung kann plötzlich in Frage gestellt werden. Wir erleben unsere Abhängigkeiten und Schwächen. Es wird uns bewusst, wie fehleranfällig und verwundbar wir sind – genauso wie die ganze Schöpfung.
Jesus hat damals immer wieder auf „Bedrängnisse“ – also auf Lebenskrisen hingewiesen. Jesus begegnete vielen körperlich oder seelisch belasteten Menschen. Er hörte zu, er redete mit ihnen, er berührte sie und schenkte ihnen seine Zuwendung. Jesus entlastete die Hilfesuchenden, er befreite sie von ihrem Leiden, und er zeigte ihnen die göttliche Barmherzigkeit.
Jesus hatte selber die Versuchung kennengelernt. Der schmerzgeplagte, der beleidigte, getäuschte, und letztlich ungerecht hingerichtete Gottessohn – er hatte alles erlebt. Aus Liebe zu uns hat er alles ertragen, um uns nach all dem Leid Zuversicht und Hoffnung zurückzulassen.
Das Wichtigste dabei für mich: allen, die Heilung suchten, hat Jesus seine Zuwendung geschenkt. Wenn es mir schlecht geht, wenn ich also besorgt oder schmerzgeplagt bin, wenn mich Ungewissheit quält, dann denke ich an die Vielen vor uns, die Jesus um Hilfe baten.
Die Konsequenz: auch wir können teilen, Anteil nehmen und Mitleid schenken. Egal, was kommt, lassen wir den Faden zu Jesus nicht reißen!