Zum ersten Fastensonntag

Kurzimpuls von P. Lorenz Voith.

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Es geht um die Wüste. Um Wüstenerfahrungen – heute am 1. Fastensonntag.

Wer von ihnen war schon länger in einer Wüste? In Israel, in Ägypten, in der Sahara? Ich denke, einige von Ihnen hatten schon die Erfahrungen gemacht: Der Blick in die Wüste. Die Erfahrung, dass hier die Hitze überwiegt, scheinbar kein Leben vorherrscht. Bilder und Filme von Wüsten können faszinieren. Die Wüste ist kein Ort des Lebens. Alle Kulturen haben sich aus diesen Orten zurückgezogen: es fehlte einfach genug zum Leben. In der Wüste lernte man das Wasser zu schätzen. Vieles alltägliche ist nicht so vorhanden. Auch nicht die Internet-Verbindung, das gute bekannte Essen, frisches Gemüse, … Hygiene, …

Obwohl der Blick in die Wüste auch etwas Faszinierendes hat. Die Weite. Der Sand, die Steine, … die Stille, … Im Film Lawrence von Arabien wurden großartige Bilder gezeigt. Ein Klassiker aus den 60-er Jahren. Oscar-Prämiert.

Große Geistliche Lehrer der Kirche sind der Überzeugung: Wenn du ernsthaft ein Leben mit Gott beginnen willst, dann kommst du nicht daran vorbei, in die Wüste zu gehen“.

Fastenzeit – auch eine Wüstenzeit.

Israel hatte seine Erfahrungen mit der Wüste. 40 Jahre zogen sie durch die Wüste. Generationen starben und wurden geboren. Bis sie nach Israel, zum Jordan kamen. In ihr Land, welches sie bereits vor langer Zeit verlassen hatten- als Nomaden.

Jesus geht in die Wüste, wie Mose damals. So hören wir in der biblischen Geschichte. Markus berichtet uns nicht, worin die Versuchung besteht. Er sagt nur, dass es eine Versuchung durch den Satan ist, durch die Mächte der Finsternis. Ja: Es gibt das Böse, die Finsternis – auch in dieser Welt. Und keiner von uns ist gefeit, nicht diesem ausgeliefert zu sein. Schauen wir nur in die Welt. Groß und Klein. Wer das Böse, das Teuflische nicht wahrhaben will, der geht oft „Blind“ durch dieses Leben.

Jesus stellt sich diesem Kampf. Es heißt: Er lebte bei den wilden Tieren. Das bedeutet: er bekommt einen tierischen Hunger. Der Selbsterhaltungstrieb des Menschen macht diesen aggressiv, gereizt. Und schließlich: Die Engel dienten ihm: Damit ist gesagt: Die entscheidenden Kräfte liegen in der Öffnung nach dem Höheren, Größeren, … eine Nahrung ist das Gebet! Die Sensibilität nach dem „woher-wohin-wozu“? Und dem Wissen: Gott geht mit mir. Durch die Wüsten des Lebens, durch Stock und Stein.

Wüstenerfahrungen: Ich denke fast jede und jeder von uns hat solche Zeiten schon erleben müssen.
In Entscheidungssituationen, in Krisen der Beziehung und Beruflich. In Zeiten, wo wir konfrontiert werden mit gesundheitlichen Botschaften: Krebs, Tumor, uam. Wüsten: wo die familiäre Situation mehr als schreiend wird, wo depressive Zeiten den Menschen in Beschlag nehmen, wo wir nicht mehr weiterwissen, wo Dunkelheiten uns treffen. Dunkelheiten des Lebens, beim Tod naher Menschen, bei Katastrophen, … Wüstenzeiten können auch Zeiten sein, wo wir von Sorgen umlagert werden. Wie geht es weiter? Im Alter, wie werde ich es schaffen, …Wohnung, Hilfe, Seniorenheim oder nicht? Fragen über Fragen!

Jesus bestand diese Zeit „seiner Wüste“.  Sie machten ihm bereit – eine neue Seite seiner Mission aufzuschlagen.  Die Zeit ist erfüllt, so hören wir im Evangelium. Das ist schon bemerkenswert: Die Botschaft der Heiligen Schrift. Die Botschaft Jesu:
Diese sagt uns: Gott wird uns auf unseren Wüstenreisen nicht verlassen. Auch als Christen in unseren Breiten, wo wir weniger werden, …  wo viele uns verlassen haben.  Vielleicht einfach mit ihrer Karavane weitergezogen sind, … wohin?

Für uns Christen gilt: Wir werden nicht verhungern und verdursten.
Im Gegenteil: Wir werden in all den Fragen und der Müdigkeit – Aufgerichtet. Und neuen Lebensmut ernten. Wir werden in ein fruchtbares Land geführt. Mag der Weg auch lang sein; vielleicht mit „Oasen“ dazwischen, …

Mögen wir aus diesen Wüstenerfahrungen als Glaubende stärker hervorgehen.
Dass wünsche ich Ihnen und mir.

P. Voith-Impuls -Predigtauszug zum 1. Fastensonntag.

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