UNSERE ADVENT-SEHNSUCHT

Meditative Gedanken von Alfred Dietmaier, pens. Arzt und Pfarrgemeinderat

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Wenn wir fragen, was denn das Wichtigste im Leben wäre, dann hören wir immer: die Gesundheit- die körperliche, psychische, seelische Gesundheit. Dieses Rundum-Wohlbefinden wäre ideal, ist jedoch für viele Menschen nur ein Traum.

Wir alle sehnen uns nach diesem heilen Leben. Weil das aber im menschlichen Alltag ein Idealzustand ist, wollte Gott uns Menschen, seinen Geschöpfen, durch seinen Sohn den Zugang zum Heil zeigen und schenken.

In der Bibel lesen wir von Sündern, aber heute scheint der Sündenbegriff aus dem Sprachgebrauch verschwunden zu sein. Die Wirklichkeit offenbart aber das Gegenteil: tagein tagaus wird von Unrecht, Fehlverhalten, von Gewaltmissbrauch im persönlichen und gesellschaftlichen Bereich berichtet. Wir leben leider in keiner fehlerfreien, sündenlosen Welt.

Die Sehnsucht der Menschen nach einem heilen Leben gab es immer schon. Viele Kunstschaffende haben deshalb Schuld und Sühne, Vergebung, Barmherzigkeit in ihren Werken verarbeitet. Mit der Menschwerdung des Gottessohnes Jesus wurde allen Menschen die Möglichkeit gegeben, die Fesseln ihrer Schuld abzustreifen und ein neues Leben mit Gott zu beginnen.

Versöhnung ist das Wort, das Segenswort, das Sehnsuchtswort. Advent ist die Zeit, um die eigene Lebenssituation und das eigene Verhalten und unsere Absichten gegenüber unseren Mitmenschen wieder ehrlich zu überdenken. Wie sehen wir unsere Nächsten, was sind wir zu hören bereit, wie weit reicht unser Entgegenkommen, oder wie sehr sind wir durch unsere Gewohnheiten und Abhängigkeiten eingeschränkt?

Unsere Sehnsucht ist berechtigt, denn Jesus wartet auf die Begegnung mit uns, um uns in unserem besorgten und belasteten Leben das Heil zu bringen!

Bild: Advent in St. Johann/T.


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