Durch Beschluss der Leitung der Erzdiözese Wien wurde im letzten Jahr der Pfarrverband Hernals errichtet. Die Marienpfarre wird mit 1.1.2021 in den Pfarrverband Hernals integriert. D.h., die Marienpfarre bleibt selbstständige Pfarre (wie auch die Pfarren Kalvarienberg-Kirche, Sühnekirche, Dornbach), wird aber unter einem gemeinsamen Pfarrer, zusammen mit weiteren Priestern und ha. Seelsorgern, geleitet. Damit geht auch eine jahrzehntelange Verantwortung der Patres Redemptoristen für die Marienpfarre zu Ende.
Die Redemptoristen bleiben aber – nach Zustimmung auch der Provinzleitung- in Hernals und weiterhin für die Marienpfarre und die Marienkirche (die im Eigentum des Ordens steht) zuständig. Pfarrer des Pfarrverbandes Hernals ist Dechant Dr. Karl Engelmann, langjähriger Pfarrer der Pfarre Hernals-Kalvarienberg-Kirche.
Von der Klosterkirche zur Pfarrkirche
1889 wurde die Marienkirche eingeweiht; eigentlich war vorgesehen, dass die Kirche „St. Klemens Hofbauer-Kirche“ heißen sollte. Die Heiligsprechung von Klemens war aber noch nicht abgeschlossen, so wurde die Kirche der „Mutter von der Immerwährenden Hilfe“ geweiht. Die „Haupt“-Reliquie von Klemens Hofbauer wurde aber der Kirche anvertraut. Später wurde auch der Platz vor der Kirche nach dem späteren Wiener Stadtpatron benannt. Seit den 90-er Jahren des 19. Jahrhunderts war die Kirche ein Zentrum u.a. für zahlreiche Vereine, Runden und „Bruderschaften“; in den ersten Jahrzehnten wurden auch Gottesdienste in tschechischer Sprache gefeiert; so der Zusatzname: „Böhmische Kirch“. Viele Patres des Klosters waren als Katecheten in den umliegenden Schulen eingesetzt und leiteten verschiedene Vereine, Vereinigungen und Bruderschaften. Der Bau des „Vereinshauses“ mit dem damals größten Saal des Bezirks (Klemens-Saal), war darüber hinaus ein besonderer Anziehungspunkt.
Die Marienpfarre
Hernals hatte bis in den 30-er Jahre nur eine Pfarre – Hernals-Kalvarienberg-Kirche; die Zahl der Katholiken lag bei über 75.000. So kam es schrittweise zu einer Neustrukturierung der Pfarrlandschaft. Mit 1.1.1937 wurde auf eindringlichen Wunsch (und Eingabe beim Hl. Stuhl in Rom) von Erzbischof Kardinal Innitzer, die Marienpfarre errichtet. Aus der Klosterkirche wurde nun auch eine Pfarrkirche. Die Pfarre selbst wurde dem Orden der Redemptoristen anvertraut. Von den damals 12.000 Katholiken sind es (durch starke Veränderung der Wohnräume, sowie der demographischen Entwicklung, wie durch Zuzug vieler anderer – auch nichtkatholischer – Nationalitäten, oder die größer werdenden Zahl an sog. „Ausgetretenen“, …) heute knapp 3.200 Katholiken. Viele Pfarrangehörige und Mitarbeiter der Pfarre wohnen heute außerhalb des Pfarrgebietes, fühlen sich aber der Marienpfarre weiterhin stark verbunden. Schwerpunkte der letzten sechzig Jahre war der Aufbau von „Familienrunden“, die soziale Arbeit und die konkrete Hilfe und Aufnahme von Flüchtlingen, der besondere Akzent der „Liturgie“, sowie der Musik und der Jugendarbeit. Die Mitarbeit von Laien war immer sehr wichtig. Die Aktion „Grüss-Gott“ Mitte der 80-er Jahre setzte einen besonderen „missionarischen“ Akzent, indem alle Haushalte des Pfarrgebietes ganz gezielt besucht wurden. Seit den 90-er Jahren wurden Pastoralassistenten, wie auch Sozialarbeiter und Zivildiener, uam. in der Pfarre aktiv. Diakon Rudi Mijoc begleitet mit seinen Diensten die Pfarre seit 26 Jahren. Der „Kindergarten der Marienpfarre“ besteht seit 75 Jahren.
Patres des Klosters Hernals übernahmen im Laufe der Jahre – neben der Marienpfarre – auch viele andere pastorale Aufgaben, so in der Arbeit in anderen Pfarren, in der Schulpastoral, im Krankenhaus „Göttlichen Heiland“, oder als Missionare und für diözesane Agenden.
Die Pfarrseelsorger (Pfarrer) seit Gründung der Pfarre:
1937-1939: P. Josef Wirth;
1939-1946: P. Johannes Grasl;
1946-1947: P. Josef Pfeifer;
1947-1954: P. Anton Pauk;
1954-1962: P. Anton Schwarz;
1962-1970: P. Leopold Neudhardt;
1970-2011: P. Andreas Hiller;
2011-2015: P. Alfons Jestl;
2015-2020: P. Lorenz Voith.
UMBAU – wie geht es weiter?
Mit der Übergabe der Liegenschaft des Klosters und des ehem. Pfarrheimes an die Eigentümergemeinschaft „Stift Admont/Redemptoristen-Provinz“ (2019), wurde Anfang 2020 der Auszug aus allen bisherigen Räumlichkeiten organisiert. Die Kirche bleibt weiterhin im Besitz des Ordens und soll von der Marienpfarre verwendet werden; im Kellerbereich der Kirche wurden temporär zahlreiche Möbel und Utensilien der Pfarre untergebracht. Die Pfarre ist seit Februar im Clemenshaus (Clemens Hofbauer-Platz 13 EG+UG) untergebracht. Auch die Klostergemeinschaft hat im Clemenshaus ihre Wohnungen und Gemeinschaftsräume (inkl. Hauskapelle) bezogen. Schwierige Verhandlungen über den Mietvertrag – für die Pfarre – konnten im Herbst 2020 abgeschlossen werden. Der Um- bzw. Neubau soll (Corona-bedingt später) im Februar 2021 beginnen. Im Herbst 2022 kann die Pfarre in ihre neugestalteten Räumlichkeiten in der Wichtelgasse 74 zurück (EG; Büros, Küche, einem größeren Saal und Toiletten/Sozialräume). Die Hof-/Gartenbenützung ist weiter möglich. Der Kindergarten der Marienpfarre soll im EG des neuen Hauses (Eingang: Sautergasse) unterkommen. Im gesamten Objekt sind Mietwohnungen vorgesehen.
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