In den folgenden Wochen finden sich immer kurze Beiträge zum Nachdenken und Nachsinnen. Ausgangspunkte sind Stellen aus dem Evangelium des Monats. Autor dieser Beiträge ist Dr. Alfred Dietmaier, pens. Arzt und Pfarrgemeinderat der Marienpfarre.
Kehrt um und glaubt. So hören wir Jesu Worte in Markus-Evangelium (1, 14ff), doch was hören wir – und wie?
Ich höre mich. Du hörst dich. Jeder hört sich. Ist doch so- oder? Ich höre dich. Du hörst mich. Wir hören einander. Das wäre schön – nicht? Manchmal will ich dich hören. Dann wieder kann ich dich nicht hören. Gelegentlich muss ich dich hören. Je nach Umständen – stimmt`s? Ich höre Jesus hier. Jesus hört mich jetzt. Ich höre bewusst hin. Dann höre ich ganz bewusst weg. Schweigen. Hören. Antworten mit JA – NEIN – VIELLEICHT.
Kehrt um und glaubt – na so geht`s aber bitte nicht! Forderungen im Befehlston kommen heute nicht wirklich gut an. Aber es zahlt sich aus- wenn wir nicht mehr auf 100 sind – darüber nachzudenken, was Jesus wirklich gemeint haben könnte.
Jesus könnte sich um uns Sorgen machen, wenn er sieht, wohin wir in unserem Leben steuern. Manche Katastrophen bahnen sich an, sind absehbar. Vielleicht meint er, wenn er von Umkehr redet: bleib einmal stehen, schau mich an und horch mir zu. Ich glaube, du verrennst dich, du bist auf einem Irrweg- so kommst du nicht weiter.
Ja, und wenn er sich dann meine ganze Geschichte angehört hat, dann könnte es eben sein, dass er mir eine Alternative vorschlägt. Heute. Jetzt. Vielleicht erkennt Jesus, was bei mir so nicht passt, zu Hause, im Job, mit Freunden. Wo der Ofen aus ist. Und da wäre es nicht schlecht, was Neues zu probieren.
So ungefähr stell ich mir vor, könnt ein freundschaftliches Gespräch laufen- weil er sich um mich sorgt, weil ich ihm nicht egal bin. Und wenn es bei mir klingelt, dass seine Ideen zum Bessermachen eigentlich gescheit sind, dann könnt es sich auszahlen, neu zu starten.
So stell ich mir Umkehr – glauben – beten vor….
Bild: Jesus im Gespräch mit der Frau am Jakobsbrunnen.